Am Ostersamstag waren wir nochmal auf einem tollen, langen Spaziergang. Zum ersten Mal wartete Chicca nicht mehr auf Chicco. Ich ahnte, dass dies wohl das letzte Aufbäumen vor dem Ende war und es nun nicht mehr allzulange dauern würde bis wir uns verabschieden müssen.
Am Ostersonntag schlief er bereits mehr und nahm noch weniger Leckerlies als sonst schon zu sich. Am Ostermontag fing sein Fell an sich irgendwie zu verändern, wurde struppiger… Am Dienstag begleitete er mich zum letzten Mal zur Arbeit… Am Mittwochmorgen ist er auf dem Weg zum Wassernapf mit der Hinterpfote gegen das Hundebett gestossen und zusammengesackt. Da wusste ich das heute der Tag des Abschiedes sein würde. Sein Körper hatte einfach keine Kraft mehr. Er hielt sich nur noch mit purer Willenskraft auf seinen Pfoten und nach kurzer Zeit musste er sich bereits hinlegen um nicht umzukippen. Er hatte in den 3 Tagen seit Ostersamstag jeden Tag abgebaut. Konnte er am Mittwochmorgen noch das Bein heben zum pinkeln, hauerte er sich mittags bereits hin. Sein Urin roch nun streng nach Ammoniak obwohl er noch regelmässig trank…
Die Tierärztin kam am Nachmittag zu uns nach Hause und Chicco durfte in meinen Armen friedlich einschlafen. An diesem Tag verlor ich nicht nur einen Gefährten, der mich über 13 Jahre lang begleitet hat; es ging auch eine Ära zu Ende. Er war der Grund warum es hundrumwohl heute gibt, er kannte noch mein „altes Leben“ im Büro als Marketingfachfrau. Mit seinem Tod ist auch gefühlt die letzte Verbindung zu damals verschwunden.
Ich habe seinen Körper in Seon kremieren lassen. Einen Pfotenabdruck von ihm durfte ich gleich mit nach Hause nehmen; die Urne konnte ich ein paar Tage später abholen. Weil er den Wald so sehr geliebt hat, bekam er eine Holzurne. Es ist schön ihn nun wieder hier bei uns zu haben. Er war bis zu seinem letzten Atemzug ein unglaublicher Lehrmeister für mich. Ich trage ihn für immer in meinem Herzen!